Gründen, wachsen, skalieren – einfach, digital, rechtssicher, europaweit
Die EU hat sich mit der neuen Start-up- und Scale-up-Strategie viel vorgenommen: Mehr Gründungen ermöglichen, Wachstum erleichtern und Europa als attraktiven Wirtschaftsraum positionieren. Damit das gelingt, braucht es einfache, schnelle und rechtssichere Verfahren – und genau hier bringt Österreich konkrete Erfahrung ein.
„Dies ist insbesondere angesichts der aktuellen geopolitischen Lage wichtig: Wir brauchen einen europäischen Raum der Rechtssicherheit, des Vertrauens und der Stabilität,“ betonte Michael Umfahrer, Präsident der Österreichischen Notariatskammer.
In Österreich können Unternehmen wie GmbHs oder die flexible Kapitalgesellschaft (FlexKapG) schon heute in 24 Stunden gegründet werden – digital, effizient und mit persönlicher Beratung sowie größtmöglicher Rechtssicherheit. Notar:innen übernehmen dabei alle Schritte in einem sogenannten One-Stop-Shop: von der Identitätsprüfung über die Vertragsgestaltung bis zur notariellen Vorabkontrolle zur Firmenbucheintragung. Das spart Zeit, schafft Vertrauen – und funktioniert. Dieses Modell kann auch auf EU-Ebene funktionieren.
„Der One-Stop-Shop beim Notariat bedeutet: Ein Ansprechpartner, alle Schritte aus einer Hand, maximale Sicherheit. Das ist effizient – für Gründer:innen genauso wie für den Staat,“ so Michael Umfahrer.
Skalierung braucht mehr als Gründung
Viele Hürden für Start-ups beginnen nicht beim Gründen, sondern danach: komplizierte Steuer- und Meldepflichten, lange Wartezeiten bei der Vergabe von Umsatzsteuer-IDs (UID), unübersichtliche Förderzugänge und wenig digitalisierte Schnittstellen. Das Notariat schlägt vor, gerade hier mehr Effizienz durch rechtssichere digitale Verfahren zu ermöglichen – etwa durch eine UID-Vergabe direkt über Notar:innen und bessere Verzahnung mit Behörden.
„Skalieren bleibt für Unternehmen zu oft kompliziert“, sagt Michael Umfahrer. „Wenn wir den Binnenmarkt stärken wollen, müssen wir nach der Gründung weitermachen: mit einheitlichen Schnittstellen, vereinfachten Prozessen und mehr digitaler Geschwindigkeit.“
EU braucht einheitliche digitale Lösungen
Auch die EU hat erkannt: Unternehmensgründung und Expansion müssen einfacher gehen – und digital. Die neue Digitalisierungsrichtlinie 2.0 bringt deshalb wichtige Neuerungen: etwa das „Once-only“-Prinzip, bei dem Daten nicht mehrfach eingereicht werden müssen, sowie europaweit anerkannte Vollmachten und Gesellschaftsbescheinigungen.
Österreich ist hier bereits Vorreiter – digitale Beurkundungen, Gründungen und Firmenbuchanmeldungen sind gelebte Realität. Diese Erfahrungen sollen nun auch auf europäischer Ebene einfließen.
Neue Gesellschaftsform für ein wettbewerbsfähiges Europa
Ein zentraler Hebel zur Stärkung des Binnenmarkts ist das geplante „28. Regime“, das 2026 kommen soll: eine neue europäische Gesellschaftsform, speziell für innovative Start-ups und wachstumsorientierte Unternehmen. Ziel ist ein schlanker, sicherer, digitaler Rechtsrahmen, der grenzüberschreitende Aktivitäten vereinfacht – ergänzt durch passende steuer- und insolvenzrechtliche Lösungen.
„Das 28. Regime ist eine große Chance“, erklärt Michael Umfahrer. „Wenn wir eine moderne, digitale und grenzüberschreitend einsetzbare Gesellschaftsform schaffen, stärken wir ganz konkret Start-ups, KMU und Europas wirtschaftliche Zukunft.“
Die EU hat sich viel vorgenommen – und Österreich zeigt, dass es gehen kann. Mit digitalen Verfahren, dem One-Stop-Shop-Prinzip und einem klaren Fokus auf Rechtssicherheit bringt das österreichische Notariat Lösungen ein, die funktionieren. Damit Gründung, Skalierung und europäische Expansion für alle Unternehmen – von der Idee über den gesamten Lebenszyklus hinweg – einfacher werden.